Ein starkes Zeichen für die Unfallprävention: seit dem 6. Juli 2022 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeugmodelle in der Schweiz und in der EU mit modernen Sicherheitssystemen ausgestattet sein. Zwei Jahre später gilt das auch für bestehende Fahrzeugmodelle, die im Schweizer Strassenverkehr zugelassen werden.
Neu gehören der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der Notbrems- und Spurhalteassistent und die ereignisbezogene Datenaufzeichnung zur Serienausstattung neuer Fahrzeugmodelle. Dank dem Obligatorium sollen über einen Zeitraum von 15 Jahren ca. 25 000 Todesfälle auf europäischen Strassen verhindert werden.
Professor Raphael Murri von der Berner Fachhochschule begrüsst das Obligatorium und ist sich sicher, dass damit die Bedenken gegenüber FAS schnell verschwinden werden. Ausserdem sieht er in der Car2Car-Kommunikation, also dem automatischen Datenaustausch zwischen Fahrzeugen, grosses Potenzial für die Verkehrssicherheit. «Wenn ein Fahrzeug Glatteis in einer Kurve detektiert, gibt es diese Information derzeit noch nicht weiter. Es wäre aber hilfreich, wenn diese Information geteilt würde», erklärt Murri.
Gegen den Willen der Autolobby
Mit dem automatischen Datenaustausch zwischen Fahrzeugen tun sich die Autohersteller derzeit noch etwas schwer, zu gross ist die Angst vor Autonomieverlust. Doch mit dem FAS-Obligatorium wurde ein erster Schritt in die richtige Richtung gemacht, gegen den Widerstand der Autolobby. Diese hatte sich zu Beginn nämlich gegen die Einführung des Obligatoriums gewehrt. Warum das so war und was man gegen Falschauslösungen von Fahrerassistenzsystemen tun kann, erfahrt ihr im Interview mit Professor Raphael Murri.