Beim Test wurden die Assistenzsysteme einer Ducati Multistrada, einer Honda Africa Twin sowie einer Kawasaki Ninja 1000SX unter die Lupe genommen
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Motorradtest: Neuste Sicherheitstechnik auf zwei Räder

Von BFU Mai 20, 2021

Immer mehr Motorräder verfügen über Fahrerassistenzsysteme, die die Sicherheit der Lenkerinnen und Lenker massgeblich verbessern sollen. Im Test hat der TCS zusammen mit der BFU, Beratungsstelle für Unfallverhütung, Sicherheits- und Komfortsysteme bei drei der marktrelevantesten Motorräder auf Sicherheitsaspekte geprüft.

Beim Test wurden die Assistenzsysteme einer Ducati Multistrada, einer Honda Africa Twin sowie einer Kawasaki Ninja 1000SX unter die Lupe genommen. Der Fokus lag auf dem Sicherheitspotenzial und der Zuverlässigkeit der Systeme ABS und Kurven-ABS, der Traktions- und Wheelie-Kontrolle sowie der Stoppie-Kontrolle. Der Abstandsregeltempomat (ACC) und der Totwinkelwarner wurden im Test ebenfalls geprüft. Sie sind für Motorräder seit 2021 erhältlich und bei den Testmotorrädern in der Ducati Multistrada V4 verbaut.

Getestete Systeme sind zuverlässig

Insgesamt haben die Tests des TCS und der BFU ergeben, dass die Systeme zuverlässig funktionieren und die Sicherheit der Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer massgeblich erhöhen. Das Sicherheitspotenzial sowohl des normalen ABS als auch des kurventauglichen Systems wurde beim Test als sehr hoch eingestuft. Sie können im Ernstfall einen Sturz verhindern. Die Traktionskontrolle hat bei allen drei Testfahrzeugen überzeugt. Das System arbeitet unauffällig im Hintergrund und gibt bei allen Testmotorrädern eine zuverlässige Rückmeldung. Auch die Stoppie-Kontrolle erhöht die Sicherheit deutlich; sie verhinderte in den Tests ein Abheben des Hinterrades zuverlässig. Der Abstandsregeltempomat (ACC) und der Totwinkelwarner sind Weltneuheiten für Motorräder. Sie kommen bei den Testmotorrädern in der Ducati Multistrada V4 zum Einsatz. Die Systeme haben sowohl auf der Teststrecke als auch im Strassenverkehr überzeugt.

Vorsicht bei der Wheelie-Kontrolle

Die Wheelie-Kontrolle, die verhindert, dass das Vorderrad beim Beschleunigen abhebt, arbeitete im Test einwandfrei. Sie funktioniert – gleich wie die Traktionskontrolle – über die Motorsteuerung. Die verschiedenen Einstellstufen der Wheelie-Kontrolle bei zwei von drei Testmotorrädern erlauben ein unterschiedlich hohes Abheben des Vorderrades. Es kann also individuell eingestellt werden, ob das Vorderrad abheben soll und wie hoch. Dies kann beispielsweise hilfreich sein bei der Überwindung von kleineren Hindernissen im Gelände. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten könnten unter Umständen jedoch dazu animieren, Wheelies durchzuführen. Dies widerspräche dem Sinn und Zweck des Systems.

Gute Vorbereitung trotz allem notwendig

Trotz der guten Testresultate der Sicherheits- und Komfortsysteme ist Vorsicht besser als Nachsicht. Die Systeme sollen nicht dazu animieren, zusätzliche Risiken einzugehen. Neue Motorräder verfügen über immer mehr Leistung. Der Bedarf an Systemen wie den getesteten wird künftig steigen. Vor der Fahrt empfehlen sich auf jeden Fall die intensive Auseinandersetzung mit dem eigenen Motorrad und den darin verbauten Systemen sowie regelmässige Fahrtrainings.

  • Beim Test wurden die Assistenzsysteme einer Ducati Multistrada, einer Honda Africa Twin sowie einer Kawasaki Ninja 1000SX unter die Lupe genommen.
  • Der Fokus lag auf dem Sicherheitspotenzial und der Zuverlässigkeit der Systeme ABS und Kurven-ABS, der Traktions- und Wheelie-Kontrolle sowie der Stoppie-Kontrolle.
  • Neue Motorräder verfügen über immer mehr Leistung, der Bedarf an Fahrerassistenzsystemen wird sich daher künftig noch steigern.
  • Die Systeme haben sowohl auf der Teststrecke als auch im Strassenverkehr überzeugt.
  • Sie sollen aber nicht dazu animieren, zusätzliche Risiken einzugehen
1/5 Beim Test wurden die Assistenzsysteme einer Ducati Multistrada, einer Honda Africa Twin sowie einer Kawasaki Ninja 1000SX unter die Lupe genommen.