Das Bezwingen von steilen Abhängen birgt so manche Tücken. Um die Fahrsicherheit im Gelände bei solchen Manövern zu gewährleisten, wurde hierfür ein Fahrassistenzsystem entwickelt: Die Bergabfahrhilfe.
Auf Knopfdruck die Fahrsicherheit erhöhen? Kein Problem. Die Bergabfahrhilfe ist ein für SUV und Offroader konzipiertes Fahrassistenzsystem, welches die Fahrsicherheit beim Bergabfahren auf losem Untergrund gewährleisten soll. Durch das Aktivieren der Bergabfahrhilfe kann das Fahrzeug mithilfe der Bremsanlage und ihrer erweiterten Motorenbremse steile Abstiege im Schritttempo meistern. Aktiviert wird das Fahrassistenzsystem bei unserem Testwagen Skoda Karoq Scout durch Betätigen der Offroad-Taste. Nach dem Anrollen am Hang kann sich der Fahrer auf das Lenken konzentrieren, während das Fahrzeug konstant die gewählte Anfahrtsgeschwindigkeit hält. Auf Wunsch kann die Geschwindigkeit dabei mittels Gaspedal erhöht und mittels Bremspedal gesenkt werden. Um möglichst nicht ins Rutschen zu geraten, ist von einem abrupten Bremseingriff abzuraten. Die Geschwindigkeit ist bei aktivierter Bergabfahrhilfe auf maximal 30 km/h begrenzt.
Der physikalische Zusammenhang funktioniert analog des ABS: Nur ein rollendes Rad kann auf jeglichem Untergrund genügend Kraft zur Seitenführung aufbauen. Das Antiblockiersystem ABS lässt dafür einen gewissen Schlupf zu, damit sich vor den Rädern ein bremsender Erdkeil bilden kann. Um das Fahrassistenzsystem zu aktivieren, muss ein Gefälle von mindestens 10 Prozent vorliegen. Leuchtende Bremslichter signalisieren die eingeschaltete Bergabfahrhilfe und warnen andere Autofahrer vor der tiefen Geschwindigkeit. Die Bergabfahrhilfe kann ein Untersetzungsgetriebe nicht komplett ersetzen, bietet aber eine kostengünstige Alternative. Es kostet einiges an Überwindung, um im Steilhang den Fuss von der Bremse zu nehmen und sich voll und ganz auf die Bergabfahrhilfe zu verlassen. Das Fahrassistenzsystem in unserem Testwagen funktionierte tadellos.
