Fahrerassistenzsysteme sind – wie der Name schon sagt – lediglich Assistenten. Sie unterstützen die Fahrerin oder den Fahrer während der Fahrt, indem sie vor Kollisionen warnen, Abstände einhalten und frühzeitig gefährliche Situationen erkennen. Neueste Sensortechnik erlaubt es den Systemen in den meisten Fällen, früher zu reagieren als der Fahrer. Der behält aber immer die Verantwortung für das Fahren. Hinter der Befürchtung, bevormundet zu werden, steckt leider oft die Überzeugung, man sei der beste Fahrer auf der Strasse. Dies widerlegen allerdings Unfallstatistiken und Studien. Ein Sensor wird nicht müde, der Fahrer schon.
Antworten auf häufig gestellte Fragen:
Laufe ich Gefahr, von Fahrerassistenzsystemen bevormundet zu werden?
Was nützen Fahrerassistenzsysteme?
Heutige Systeme arbeiten sehr zuverlässig, wie zahlreiche Tests beweisen. Assistenten profitieren von neuester Sensortechnologie, die schneller reagiert als der Mensch. Die menschliche Wahrnehmung ist nämlich beschränkt und die Aufmerksamkeit sinkt mit fortschreitender Fahrtdauer.
Mindern Fahrerassistenzsysteme nicht meinen Fahrspass?
Der Einfluss von Fahrerassistenzsystemen auf den Fahrspass kann völlig unterschiedlich empfunden werden. In jedem Fall aber sorgen sie für mehr Sicherheit, entlasten den Fahrzeuglenker und erhöhen den Fahrkomfort. Wer diese Vorteile nutzt und schätzt, wird auch mehr Spass am Fahren haben.
Sind Fahrerassistenzsysteme nicht viel zu teuer?
Heute sind bereits viele Fahrerassistenzsysteme in Autos der Mittelklasse serienmässig mit an Bord. Neue, innovativere Assistenten stehen noch auf der Optionsliste. Dennoch lohnen sich die Mehrkosten für Fahrerassistenzsysteme, da weniger Unfälle auch weniger Kosten für Versicherung und Reparatur bedeuten – von der unbezahlbaren Gesundheit mal ganz abgesehen. Ein gleichmässiger Fahrstil dank Abstandsregelung senkt zudem den Treibstoffverbrauch. Ein weiterer Vorteil: Der Fahrer kommt dank elektronischer Helfer entspannter ans Ziel.
Was ist, wenn mich Fahrerassistenzsysteme beim Fahren stören?
Dass Fahrerassistenzsysteme zu Beginn als störend empfunden werden, ist völlig normal. Schliesslich wird das Selbstbild der Fahrer durch die Rückmeldungen des Systems verändert – eine erstmal unangenehme Erfahrung. Nach einer kurzen Eingewöhnung passt sich der Fahrstil aber an und das Fahrverhalten bessert sich langfristig: Ein weniger riskanter Fahrstil führt zu weniger Warnungsmeldungen.
Sind Fahrerassistenzsysteme wirklich schon ausgereift genug?
Die Sensortechnik hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte gemacht. Datenfusionen kombinieren Informationen aus verschiedenen Sensoren, was die Fahrerassistenzsysteme noch sicherer macht. Unter gewissen Umweltbedingungen wie starkem Regen, Schnee oder Nebel ist die Funktionsfähigkeit von gewissen Systemen jedoch beeinträchtigt, da die Sensoren ihre Umgebungsinformationen nicht vollständig erfassen können. Mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Sensortechnik dürften solche Beeinträchtigungen beseitigt werden.
Fahrerassistenzsysteme sind sozusagen die Vorboten des autonomen Fahrens. Bereits jetzt sind wir technisch auf der sogenannten «Stufe 3» (bedingt automatisiert) angelangt. Autos sind in der Lage, die Fahraufgabe auf Autobahnen komplett zu übernehmen, sie kommunizieren mit der Umgebung, insbesondere mit anderen Fahrzeugen. Allerdings fehlen derzeit noch die nötige Infrastruktur und vor allem die gesetzlichen Grundlagen für hochautomatisiertes Fahren. Daher ist die Technik in Strassenfahrzeugen dafür noch nicht zugelassen und es ist verboten, die Hände vom Lenkrad zu nehmen.
Wer ist verantwortlich – die Assistenten oder ich?
Der Fahrer eines Fahrzeugs trägt die volle Verantwortung für die gesamte Fahrt und ist auch mit Fahrerassistenzsystemen dazu verpflichtet, seine Aufmerksamkeit vollständig auf die Strasse zu richten.
Darf ich die ganze Fahrt den Assistenten überlassen?
Nein, Fahrerassistenzsysteme sind lediglich Assistenten. Zwar ist die technische Grundlage für hochautomatisiertes Fahren bereits gegeben, jedoch stehen noch infrastrukturelle und gesetzliche Hürden im Weg.
Sind Fahrerassistenzsysteme Sicherheitsmassnahme oder Komfortspielzeug?
Die Grenze zwischen dem Fahrerassistenzsystem für Komfort und dem für Sicherheit verschwimmt in den meisten Fällen. Sie vereinen beide Merkmale, während, je nach Funktionalität, der eine oder andere Aspekt überwiegen kann.
Sicherheitsrelevante Systeme wie der Notbremsassistent, der Spurhalteassistent und der intelligente Geschwindigkeitsassistent erhöhen die Verkehrssicherheit, indem sie mithelfen, Unfälle zu vermeiden oder die Unfallschwere zu verringern. Systeme mit Komfortfokus sind beispielsweise der Einparkassistent, der adaptive Tempomat oder der Lichtassistent.
Braucht man für Fahrerassistenzsysteme viel Fahrerfahrung?
Alter und Fahrerfahrung spielen keine Rolle. Jeder profitiert von Fahrerassistenzsystemen, denn sie sind nie müde oder unaufmerksam – Menschen schon.